
Liebe Angehörige, liebe Vereinsmitglieder des MTV,
einer der schwersten Aufgaben im Leben und als 1. Vorsitzender ist es, einen geliebten Menschen und Vereinskameraden zu verabschieden. Auch diese Pflicht hat Uwe in seiner Funktion als 1. Vorsitzender des MTV Hohenkirchen öfter ausüben müssen als ihm vermutlich lieb war.
Noch im März haben wir Uwe für 40 Jahre Vereinsmitgliedschaft und 22 Jahre Vorstandsarbeit geehrt und in den verdienten „zweiten“ Ruhestand verabschiedet.
Nach der letzten Vorstandssitzung vor der Jahreshauptversammlung hatte Uwe sich zusammen mit Inge Schmidt noch vom Vorstand mit einem kleinen Sektempfang verabschiedet und sich für die jahrelange Mitarbeit bedankt. Er wollte kürzertreten, der Familie mehr Zeit widmen und seine Enkelkinder groß werden sehen. Dann keine zwei Monate später die erschütternde Nachricht.
Der 15.05. hat uns alle bewegt. Wir haben gebangt und gehofft, dass Uwe wieder zurückkommt und genesen wird, doch leider vergebens.
Uwe war eine besondere Persönlichkeit. Er hat für den Verein viel gegeben und ihn geprägt. Nicht nur mit Rat sondern auch mit Tat. Letzteres war vor allem seinem Beruf als Bauunternehmer zu verdanken. Egal wo angepackt werden musste, Uwe war dabei. Handwerker eben! Zugegeben manchmal nicht so termingerecht wie es der Zeitplan eigentlich vorsah, aber das gehörte nun Mal dazu. Versprochen ist versprochen. Das Ergebnis sprach immer für sich. Das Vereinsheim, was er zusammen mit Robert Meints in unzähligen Arbeitsstunden für den Verein renoviert hat und zu dem gemacht hat, was es heute ist – ein gemütlicher Ort, an dem man gerne zusammenkommt. – ist das Beispiel, um das man gar nicht um zu kommt. Daran wird uns auch die Sitzbank mit der Widmung vor dem Vereinsheim immer erinnern. Aber auch der Pavillon der Boule-Gruppe, fest verankert im alten Tennisplatz ist Uwes Werk, das uns noch lange an ihn erinnern wird.
Aber auch anderes entstand in der Zeit von Uwes Vorsitz. Der Friesencross wurde zusammen mit der Wangerland-Touristik und Mr. Friesencross Bernd Crudorf aus der Taufe gehoben. Anfangs noch eine improvisierte Veranstaltung, ist es heute ein einzigartiges Top-Laufevent in Friesland, wenn nicht sogar in Norddeutschland. Aber auch kleine Events sind in dieser Zeit entstanden. Das vereinsinterne Sommerfest im letzten Jahr, war ein voller Erfolg. Auch das Weinzelt auf dem Dorffest ist mit auf Uwe zurückzuführen. Es erfreut sich seit Jahren großer Beliebtheit und Uwe war gerne dabei.
Durch die schwierige Zeit der Pandemie hat Uwe den Verein sicher geführt und zusammen mit dem Vorstand etwas geschafft, was nicht vielen Vereinen gelungen ist. Eine gleichbleibende Mitgliederzahl, trotz der widrigen Umstände, zu erhalten.
Es gab natürlich auch Ecken und Kanten. Aber wo gibt es die nicht. Ich habe Uwe als jemanden kennengelernt, der das Herz am rechten Fleck hatte. Sicherlich manchmal etwas impulsiv und querköpfig, wusste er dann doch wann er den Bogen überspannt hatte und war sich auch für eine Entschuldigung nicht zu fein.
Dass Uwe der Verein am Herzen lag, konnte ich an mehreren Gelegenheiten merken. Allein die Tatsache 20 Jahre dem Verein vorzustehen sagt schon einiges aus. Viele machen das heutzutage nicht mehr oder übernehmen überhaupt ein Ehrenamt.
Es kam der Zeitpunkt an dem Uwe den Entschluss fasste, den Vorsitz abzugeben und sich auf die Suche nach einem Nachfolger machte. So stand er im Frühjahr letzten Jahres vor meiner Tür. Meine Frau Anne, unsere Kinder und ich hatten gerade neu gebaut und waren keine zwei Monate, im Ort angekommen. Ich war etwas überrumpelt, konnte mir das Ganze nach einer kurzen Bedenkzeit dann aber doch vorstellen. Es folgten Gespräche. In einem davon sagte Uwe mir, dass er den Verein in junge Hände geben wolle. Es müsse frischer Wind und Ideen in den Verein hinein. Ich hoffe wir werden diesem Ansinnen von Uwe als Vorstand und ich als sein Nachfolger gerecht werden.
Auch bot Uwe an nach Ausscheiden aus dem Amt weiterhin als Übungsleiter und Ratgeber zur Verfügung zu stehen und sich um das Vereinsheim und die restlichen Arbeiten rund um das Vereinsgelände zu kümmern. Insbesondere beim Rundgang über die Tennisplatzanlagen und durch das Vereinsheim im Rahmen der Übergabe, merkte man wie verbunden er der Sache immer noch war. So ganz loszulassen fiel im dann doch etwas schwer.
Als Sportler fand Uwe im MTV seine Heimat. Er war begeisterter Tennis- und Boulespieler. Auch mit dem Rad war er viel unterwegs. Beim vereinsinternen Volleyballturnier, war er Teil der Mannschaft der Tennisabteilung. Und man konnte den Eindruck gewinnen, dass wenn es gegen die Volleyballdamen ging, er sich besonders ins Zeug legte. Da packte ihn dann wohl der Ehrgeiz.
Außerhalb des Vereins lag eine weitere Leidenschaft in den friesischen Sportarten. Aber auch dem geselligen Beisammensein, war Uwe als friesischer lebenslustiger Geselle nicht abgeneigt.
Lieber Uwe,
du bist zu früh von uns gegangen. Wir hoffen du hältst von dort wo du jetzt bist ein wachsames Auge über den Verein und vor allem über deine Familie. Wir sind dankbar für das, was du geleistet hast und werden dein Andenken in würdiger Erinnerung halten.
Dein letzter Weg wird dich im engsten Familienkreis auf die Nordsee führen. Dies war dein Wunsch. Und somit werden wir beim Blick auf das Meer, ob nun beim Friesencross, beim Standspaziergang oder einer Wattwanderung an dich denken.
Lieber Uwe, Auf Wiedersehen.
In Gedenken
Torsten Mielke
- Vorsitzender des MTV Hohenkirchen